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5. Anhang
5.1 Ergänzende Beschreibung
Die Ventile des Typs arbeiten mit einer eigengesteuerten Sprungumschaltung. Die Schaltzuverlässigkeit ist daher weitgehend von
Umschaltimpulsen aus dem Druckölstrom unabhängig, die sonst bei derartigen, rein hydraulisch arbeitenden Geräten erforderlich
sind (Pumpenpulsation, Druckstöße beim Schalten von Wegeventilen usw.).
Zur Vermeidung von Dekompressionsstößen in der Pumpenleitung ist das Ventil so nahe als möglich an die Pumpe zu setzen.
Während des Umschaltvorganges (siehe auch Position 5.2) wird im Ventil ein Steuerkolben verschoben. Das hierzu erforderliche,
kleine Ölvolumen muß dabei vom Kompressionsvolumen der Verbraucherseite gedeckt werden. In Speicherkreisen geschieht dies
direkt aus dem gespeicherten Volumen. Bei reinen Pumpenkreisläufen ohne Speicher muß die Volumenelastizität des Öles in der
Verbraucherleitung allein ausreichen. Deshalb sollte das geometrische Leitungsvolumen (Länge x Querschnitt) bestimmte Mindest-
werte nicht unterschreiten: bei Typ LV 10(P) etwa 30 ... 40 cm
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und bei Typ LV 20 (P), LV 25 (P) etwa 60 ... 80 cm
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. Ist die erforderli-
che Leitungslänge nicht realisierbar, kann auch ein Kleinspeicher Typ AC 13 oder AC 40 (D 7571) das nötige Steuervolumen liefern.
Die Speicherladeventil sind für Pumpenumlaufschaltungen in Arbeitszyklen verwendbar, in denen sich voller Druckölbedarf auf der
Verbraucherseite mit mehr oder weniger langen Zeitabschnitten ohne oder nur sehr geringem Bedarf abwechseln (z.B. Lecköl-
ergänzung). Sie sind nicht oder wenig geeignet für Speicheranlagen mit einem dauernden, verbraucherseitigem Ölbedarf. Je nach
dem Verhältnis des Pumpenförderstromes zur zeitlichen Entnahmemenge und der Speichergröße können sich entsprechend der
vom Abschaltventil vorgegebenen Nachlade-Druckdifferenz von ca. 13% ständige (ratternde) oder zu kurz aufeinanderfolgende
Nachladeintervalle ergeben.
Als ungefährer Grenzrichtwert hat sich in einem praktischen Anwendungsfall z.B. bei einem Speicher-Nennvolumen von 2,5 l ein
ständiger Ölverbrauch auf der Verbraucherseite von 30 ... 40% des Pumpenförderstromes als noch tolerierbar gezeigt, wobei das
Verhältnis Speicher-Nennvolumen zu Pumpen-Förderstrom nicht unter 0,9 ... 1,1 l liegen sollte. Da der Speicher auch wieder
aufgeladen werden muß, ergeben sich deshalb auch gewisse, nicht unterschreitbare Mindestzeiten für ein gesamtes Arbeitsspiel,
das hier z.B. im Bereich von ca. 20 ... 30 s liegen dürfte.
Schaltungsbeispiel mit handbetätigten Wegesitzventilen Schaltungsbeispiel in einem Speicherkreis
(vereinfachte Darstellung)
Beispiel
Typ X84W-AC 13-.. nach D 7077 und
D 7571, wenn Leitungsvolumen zwischen
Pumpe und Wegeventilverband kleiner
ist als obenstehend im Text angegeben
Beispiel
Typ VHR 1-G1/N1 nach D 7647
Typ LV 10 bzw. LV 20 (25)
möglichst nahe an die
Pumpe legen
Typ LV 10 bzw. LV 20 (25)
möglichst nahe an die
Pumpe legen
Typ RD..
D 7540
Wegeventile,
Verbraucher
Typ R..
D 6010 H
5.2 Aufbau und Funktion
Die Sprungumschaltung wird durch ein als Stufenkolben (Differentialkolben) ausgebildetes Schaltelement herbeigeführt. Feder-
kraft
; und die mit Systemdruck beaufschlagte Ringfläche = wirken zusammen gegen die ebenfalls mit Systemdruck belastete
Kolbenfläche < und stehen bei Annäherung an den Umschaltpunkt im Kräftegleichgewicht. Bei Erreichen des Umschaltpunktes
wird die Ringfläche = entlastet. Es entsteht ein plötzlicher Kraft-Überschuß auf der Kolbenfläche < gegen die Federkraft ;, der die
sprunghafte Einnahme der Umlaufstellung bewirkt. Das Rückschlagventil > trennt den Ausgang A (Verbraucherseite) von der
Umlaufstellung, der Druck bei A belastet weiterhin die Kolbenfläche
< und hält das Ventil in Umlaufstellung. Bei Unterschreiten
dieses Druckes, ca. 13% unter den eingestellten Wert, ändern sich die Kräfteverhältnisse wieder in den Ausgangszustand und das
Sperren der Umlaufstellung erfolgt ebenfalls sprunghaft. Die Rückschaltdifferenz von 13% bleibt für jeden eingestellten Druckwert
konstant, sie ergibt sich aus dem konstruktiv gewählten Verhältnis der Kolbenflächen < und =. Ab Anschluß A ist ein geringes
Mindest-Leitungsvolumen nötig, um ein einwandfreies Schalten zu gewährleisten, siehe Position 5.1.
Schematisches Schnittbild (Beispiel Typ LV 10)
Ausführliches Schaltsymbol
für Funktionsbeschreibung
>
;
=
<
Typ MVX..
D 7000 TÜV; nicht erforderlich bei
Kleinspeicher Typ AC nach D 7571
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